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Billebecken
Innenstadtnaher Produktionsstandort mit Freizeitwert
Südlich des Billebeckens entsteht ein moderner Produktionsstandort. In mehrgeschossigen Gebäuden entstehen vielfältig nutzbare Hallen-, Büro- und Laborflächen. Die neue Uferpromenade mit grünem Uferpark wird ein attraktiver Ort der Begegnung für Beschäftigte, Besuchende und Anwohnende. Außerdem kann das zentrale historische Gebäude der umgestalteten, ehemaligen „Schule am Bullenhuser Damm“ für stadtteilbezogene und kreative Projekte genutzt werden.
Aktueller Stand der Entwicklung
Unter Federführung des Bezirksamts Hamburg-Mitte ist das Bebauungsplanverfahren Rothenburgsort 19 in Arbeit. Dies schafft die Voraussetzungen für die weitere bauliche Entwicklung. Für 2026 wird die Vorweggenehmigungsreife angestrebt. Auf dieser Grundlage können Bauvorhaben vor der endgültigen Festsetzung des Bebauungsplans angeschoben werden.
Parallel zum Bebauungsplan arbeitet die Billebogen Entwicklungsgesellschaft (BBEG) an der öffentlichen Infrastruktur, insbesondere an der Planung für Straßen- und Freiräume.
Die Vermarktung der Grundstücke hat bereits begonnen. 2023 wurde das erste Grundstück für das Institut für Hygiene und Umwelt anhand gegeben.
Schon vor hundert Jahren diente der Stadtraum südlich des Billebeckens als Standort für Gewerbe und Industrie. Unter anderem befand sich hier die Bille-Brauerei. Die Betriebe nutzten den Zugang zum Wasser, um Rohstoffe und Waren zu transportieren sowie für die eigentliche Produktion. Billbrook, das angrenzende Gebiet im Osten, entwickelte sich seither zum zweitgrößten Industriestandort nach dem Hamburger Hafen.
Im Zweiten Weltkrieg ging die einstmals dichte, geschlossene Bebauungsstruktur verloren. Nun knüpft die Funktionsplanung für das Quartier wieder daran an: Die historischen Strukturen des Quartiers werden für die Bedürfnisse der heutigen Zeit neu interpretiert und weiterentwickelt.
Die Grundlage bildet der Siegerentwurf des Büros Lorenzen Mayer Architekten (2021) in einem städtebaulichen und freiraumplanerischen Workshopverfahren. Die Funktionsplanung wurde vom Atelier Loidl (Freiraum) und Argus Stadt und Verkehr fachlich ergänzt.
Das Entwicklungskonzept würdigt den Bestand, die Eigentumsverhältnisse sowie die ansässigen Unternehmenssitze im Quartier. Der Veränderungsprozess kann somit schrittweise erfolgen. Für die erste Entwicklungsphase stehen städtische Grundstücke bereit. Das städtebauliche Zielbild ist ein Angebot an private Grundstückseigentümer und zeigt die vollständige Flächenentwicklung. Hierzu führt die BBEG mit den Gewerbetreibenden und den privaten Eigentümern einen ständigen Dialog über die Entwicklungsmöglichkeiten im Quartier.
Städtebau
Das Quartier Billebecken teilt sich in drei Bereiche, die sich von Norden nach Süden erstrecken.
Im Zentrum befindet sich die denkmalgeschützte frühere Schule am Bullenhuser Damm. Hier ist eine Gedenkstätte für Opfer des Nationalsozialismus untergebracht.
Indem die Schule am Bullenhuser Damm von geschlossenen Baublöcken eingerahmt wird, wird sie behutsam zum lebendigen Kern des Quartiers entwickelt.
Im Norden und Süden sind kompakte, flexibel gestaltbare Gebäude geplant, die einen einheitlichen Rahmen bilden.
Um die Lebendigkeit des Quartiers zu unterstützen, werden an zentralen Plätzen und Promenaden öffentliche und kulturelle Nutzungen angestrebt oder – soweit vorhanden – erhalten. Hierzu zählen beispielsweise die Wassersportvereine an der Grünen Brücke oder das Impfzentrum im entstehenden Neubau des Instituts für Hygiene und Umwelt.
© Jochen Stuhrmann
Die Grundstruktur des Quartiers beruht auf einem effizienten Konzept: Produktionshallen, Labore und Büroflächen werden übereinandergestapelt statt in die Fläche zu gehen. Für alle Baufelder ist ein ein- bis dreigeschossiger Sockel mit einer Höhe von 12-14 Metern vorgesehen. Großgeräte, Lagerflächen oder Produktionsstraßen können so problemlos untergebracht werden. Darüber werden Flächen für Verwaltung, Forschung und Entwicklung angeordnet, aber auch Produktion ist dank Lastenfahrstühlen in den Obergeschossen möglich.
Zusammen ergeben sich 5-7 oberirdische Geschosse. Drei Hochpunkte mit bis zu 59 Metern schaffen an ausgewählten Eingangspunkten zum Quartier zusätzliche städtebauliche Akzente.
© Billebogen Entwicklungsgesellschaft / Lorenzen Mayer Architekten
Die städtebauliche Struktur ist auf produzierende, verarbeitende und forschende Unternehmen zugeschnitten. Im besonderen Fokus stehen mittelständische Betriebe, die hier die Chance haben, in zentraler Lage Hamburgs eine eigene Unternehmensimmobilie zu errichten. Am Billebecken findet auch der Gewerbehof Platz, der kleinteilig Flächen für Start-Ups, Scale-Ups, Makerspaces und kreative Ideenschmieden bietet. Auch größere Ansiedlungen wie das 40.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche umfassende Institut für Hygiene und Umwelt sind möglich.
Die Bauvolumen können je nach Nutzung oder Betriebsgröße aufgeteilt werden. Sie lassen sich auch über Baufeldgrenzen hinweg zusammenführen. Dafür sind Realteilungen des Baufeldes möglich, aber auch Untergliederungen innerhalb der Geschosse. Verschiedene Funktionseinheiten auf verschiedenen Baufeldern können mit Brücken verbunden werden.
Jedes Baufeld ist auch für den Schwerverkehr erreichbar. Die Erschließung der Baufelder erfolgt größtenteils über Privatstraßen und Werksgassen. Dies gibt Unternehmen eine größere Freiheit, Verkehrsräume auch logistisch zu nutzen.
© Jochen Stuhrmann
In der Schule am Bullenhuser Damm wurden am 20. April 1945 20 jüdische Kinder und mindestens 28 Erwachsene ermordet. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Gedenkstätte der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen. Zum Gedenkort gehört zudem ein Rosengarten. In der ehemaligen Schule sollen nachbarschaftliche und kreative Nutzungen die Gedenkstätte ergänzen.
© Miguel Ferraz
© Moka Studio
Freiraum
Wer heute das Südufer des Billebeckens erkunden möchte, kommt nicht weit. Der Zugang ist stark eingeschränkt. Die Uferbereiche sind größtenteils durch Zäune, Mauern und technische Strukturen geprägt. Im Rahmen der Quartiersentwicklung wird das Billebecken neu erlebbar. Der große zentrumsnahe Wasserraum wird für Anwohnende, Beschäftigte und Besuchende besser zugänglich und nutzbar gemacht. Die bestehende Freizeitnutzung durch Wassersportvereine wird erhalten und ausgebaut.
Entlang des Ufers wird eine durchgehende, öffentlich zugängliche Promenade mit einem naturnahen Uferpark angelegt. Das schafft neue wassernahe Wegeverbindungen durch das Quartier. Die Planungen sind Teil des Hamburger Landschaftsprogramms „Grünes Netz“. Diese verknüpfen Parkanlagen, Spiel- und Sportflächen, Kleingartenanlagen und Friedhöfen durch breite Grünzüge oder schmalere Grünverbindungen zu einem größeren Ganzen.
Der naturnahe Uferpark schafft attraktive Aufenthaltsräume für die im Quartier Arbeitenden. Eine zentrale Achse führt vom Billebecken zur ehemaligen Schule am Bullenhuser Damm und vernetzt auf diese Weise das Quartier mit den Wasserflächen. Es entstehen neue Nutzungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten an der Bille. Im Zentrum der öffentlichen Promenade steht eine Ufertreppe als neue Anlaufstelle am Billebecken.
© Billebogen Entwicklungsgesellschaft / Atelier Loidl
Hamburgs Flusslandschaften machen die Freie und Hansestadt besonders attraktiv und lebenswert. Sie stellen zudem einen naturnahen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten dar. Der künftige Uferpark am Billebecken leistet einen Beitrag zur Förderung der Flussnatur. Die bestehenden senkrechten Kaimauern werden durch sanfte, flache Uferzonen ersetzt. So wird das Ökosystem der Bille aufgewertet.
Konzeptskizze zur Vorschüttung
© Billebogen Entwicklungsgesellschaft / Atelier Loidl
Mehr zum Thema und zum Naturschutzgroßprojekt „Hamburg, deine Flussnatur“ erfahren Sie bei der Stiftung Lebensraum Elbe.
Mobilität und Logistik
Die städtebauliche Neuordnung ermöglicht es, die Straßenräume im Quartier nach aktuellen Maßstäben zu modernisieren. Dabei werden die Bedürfnisse der gewerblichen Unternehmen ebenso wie die von Besuchenden und Alltagsnutzenden berücksichtigt. Ziel ist die weitestgehende Verlagerung der Personenverkehre auf den ÖPNV und das Fahrrad. Für die Bedarfe von Transportlogistik wird ebenfalls gesorgt: Güterverkehr kann sowohl über die Straßen und perspektivisch auch über den Wasserweg abgewickelt werden.
© Thomas Hampel
Die Ausweitung der Fuß- und Radwege im Quartier wird mit einer hervorragenden logistischen Erreichbarkeit des Standorts kombiniert.
Das Billebecken liegt in unmittelbarer Nähe zu zwei Bundesstraßen, der Billhorner Brückenstraße (B75) und der Bergedorfer Straße (B5). Ergänzend sind im Herzen des Gewerbequartiers Privatstraßen für den Schwerlastverkehr vorgesehen. Sie ermöglichen flächensparend und flexibel die Anlieferung (siehe Prinzipgrundrisse). Rangiervorgänge und Rückwärtsfahren im öffentlichen Raum wird damit vermieden. Betriebsfahrzeuge parken in den Privatstraßen oder privaten Tiefgaragen der Baufelder.
Langfristig sollen auch Transporte über das Wasser möglich sein. Dazu erhält nicht jedes Grundstück einzeln einen Wasserzugang. Stattdessen wird ein flexibel nutzbarer sogenannter öffentlicher Löschplatz angestrebt. Von hier aus ist es dann nur noch ein kurzer Weg über das öffentliche Straßennetz zum eigenen Betriebsgelände.
© Billebogen Entwicklungsgesellschaft / Lorenzen Mayer Architekten
Mit nur 3,5 km Entfernung vom Hamburger Rathaus ist das Billebecken für viele Hamburger:innen einfach mit dem Fahrrad erreichbar. Hierzu werden Fahrradwege innerhalb und außerhalb des Quartiers schrittweise ertüchtigt und ausgebaut.
Wer von weiter weg kommt, nutzt den öffentlichen Personennahverkehr. Das Billebecken liegt rund 10 Gehminuten vom barrierefrei ausgebauten S-Bahnhof Rothenburgsort entfernt. Von hier gelangt man in zwei Stationen zum Hamburger Hauptbahnhof. Ergänzt wird das Angebot durch diverse Buslinien, die direkt im Quartier halten.
Mehr Informationen

Grundstücke
Die Billebogen Entwicklungsgesellschaft (BBEG), eine Konzerngesellschaft der HafenCity Hamburg GmbH, verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Stadtentwicklung. In neuen lebendigen Stadträumen mit einem Schwerpunkt auf gewerblicher Entwicklung bietet sie attraktive Grundstücksangebote für Investor:innen und Bauträger.

Beteiligung
Im Namen der Freien und Hansestadt kümmert sich die Billebogen Entwicklungsgesellschaft (BBEG) auch um die Kommunikation zur Quartiersentwicklung. Aktuelle Themen werden transparent kommuniziert und im Rahmen verschiedener Formate können Anregungen und Bedürfnisse der Nachbarschaft eingebracht werden. Dafür gibt es zahlreiche Angebote.

Bauaktivitäten
Über die Billebogen Entwicklungsgesellschaft (BBEG) investiert die Freie und Hansestadt Hamburg voraussichtlich rund 250 Millionen Euro in die Infrastruktur der neuen Quartiere und des bestehenden Stadtteils Rothenburgsort. Hier finden sie eine Übersicht zu Baumaßnahmen in der Nachbarschaft.



























