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Die Zollverwaltung wird auf dem Gelände der ehemaligen Branntweinmonopolverwaltung in Rothenburgsort eine Aus- und Weiterbildungseinrichtung bauen, wie die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) am 05.03.2021 mitteilte. Die konkreten Planungen für den Standort mit Schulungsräumen und 400 Einzelzimmern sollen demnach zeitnah beginnen. Gut kombinierbar mit diesem Vorhaben ist eine von städtischer Seite gewollte Nutzung des Grundstücksteils mit der denkmalgeschützten Halle, die vor allem dem Stadtteil zugutekommt. Die Stadt stehe hierzu im engen Austausch mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als derzeitiger Eigentümerin und beabsichtige, den entsprechenden Grundstücksteil zu übernehmen, so die BSW.

„Das Bildungszentrum des Zolls wird das viel zu lange brach liegende Gelände direkt an der Elbe endlich wiederbeleben. Diese zukunftsorientierte Nutzung, die Menschen nach Hamburg bringt, ist ein Gewinn für die Stadt. Eine große Chance liegt nun darin, dass die Öffnung in den Stadtteil Rothenburgsort gelingt, indem auch örtliche Initiativen und die Menschen vor Ort das Gelände mitnutzen können“, erklärte Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen. Der Bezirksamtsleiter für Hamburg-Mitte, Falco Drossmann, ergänzte: „Mit dieser Entwicklung wird das markante Gelände in Rothenburgsort endlich wiederbelebt. Besonders freut mich, dass die künftige Zollakademie kein Closed Shop sein wird, sondern auch stadtteilbezogene, kulturelle und gewerbliche Nutzungen in der denkmalgeschützten Halle, die an die Freie und Hansestadt übergehen soll, möglich sind. Der Startschuss für ein spannendes Entwicklungsprojekt ist gefallen.“

Für den Zoll ist Hamburg – nicht zuletzt durch den Hafen – ein bedeutsamer Standort, an dem jährlich mehr als 30 Milliarden Euro für den Bundeshaushalt vereinnahmt werden. 2019 ist in der HafenCity das bundesweit personalstärkste Hauptzollamt entstanden. „Ich freue mich sehr, dass in Hamburg nun auch ein modernes Bildungszentrum auf dem Gelände der ehemaligen Monopolverwaltung entstehen wird, das für die Zöllnerinnen und Zöllner optimale Rahmenbedingungen bietet“, so Dr. Rolf Bösinger, Staatsekretär im Bundesministerium der Finanzen.

Stadtteilinititative begrüßt das Vorhaben

Für den Stadtteil Rothenburgsort begüßte die Initiative Monopol das Vorhaben. Der Zeitpunkt sei günstig. „Monopol für alle!’“ freue sich darauf, „die gemeinsame Nutzung mit den Behörden und der Bundesfinanzverwaltung zu konkretisieren und hofft darauf, jetzt schnell in die Planung einbezogen zu werden. Wenn alles gut läuft, kann das Branntweinmonopol am neuen Alster-Bille-Elbe-Grünzug zu einem einzigartigen Ort der Begegnung zwischen Bund, Stadt und Stadtteil werden.“

Die ehemalige Branntweinmonopolverwaltung am Neuen Billwerder Deich liegt im Bereich des künftigen Stadteingangs Elbbrücken, der neue Impulse für die Stadtteile Rothenburgsort, Veddel, HafenCity und Hammerbrook setzt und die Nachbarschaften enger miteinander verknüpft. Seit 2013 wird auf dem rund 12.500 Quadratmeter großen Gelände kein Alkohol mehr umgeschlagen. 2023/24 wird die Nachbarschaft durch eine Brücke zwischen dem Freizeitpark Entenwerder und dem Quartier Elbbrücken mit der HafenCity verbunden.