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Wettbewerb Fußgängerbrücke Entenwerder entschieden
Die östliche HafenCity und das südliche Rothenburgsort liegen nur wenige hundert Meter von einander entfernt. Aktuell ist es für Nachbarn und Besucher* auf beiden Seiten dennoch nicht ganz einfach, von einem Stadtteil zum anderen zu kommen. Die Billhorner Brückenstraße als eine der meistbefahrensten Verkehrsachsen Hamburgs mit täglich 130.000 Fahrzeugbewegungen teilt die Nachbarschaft. Auch die Wasserflächen des Billhafens und des Oberhafenkanals erfordern bisher einige Umwege. Neue Verbindungen soll künftig Abhilfe schaffen. Den Anfang macht eine rund hundert Meter lange Brücke für Fußgänger und Radfahrer* zwischen den Spitze von Entenwerder, der grünen Halbinsel im Süden Rothenburgsorts, und der östlichen HafenCity. Jetzt wurde der Gestaltungswettbewerb entschieden, den die Billebogenentwicklungsgesellschaft mbH & Co KG zusammen mit der HafenCity Hamburg GmbH ausgelobt hatte. Als Sieger ging ein auf das Wesentliche reduzierter Entwurf von schlaich bergermann partner (Stuttgart) Stuttgart) mit gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner (Hamburg) und Ingenieurbüro Spieth Beratende Ingenieure GmbH (Esslingen) hervor. Weitere Brücken und Tunnel für Radfahrer und Fußgänger sind geplant und fügen sich in das nachhaltige Mobilitätskonzept ein. Zu den Gästen der Jury zählen zwei Vertreter*innen des Stadteilrats Rothenburg.
©️ sbp / gmp
Zugang zum Verkehrsknotenpunkt
Die neue Brücke macht den Verkehrsknotenpunkt Elbbrücken mit seinen U- und S-Bahnstationen sowie den ergänzenden Mobilitätsageboten von Rothenburgsort aus schnell und bequem erreichbar. Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten aber auch soziale Infrastrukturen wie Kitas und Schulen in der HafenCity rückt sie näher an die östlichen Nachbar*innen heran. Umgekehrt eröffnet die Brücke den künftigen Bewohnern und Beschäftigten der östlichen HafenCity den Zugang zu dem 13 Hektar großen Freizeitpark Entenwerder. Auch über die beiden Stadtteile schließt die Verbindung Lücken: So wird hier künftig der Elberadweg entlang geführt und die beliebte Fahrradstrecke zwischen der Hamburger Innenstadt und den Vier- und Marschlanden wird um ein attraktive Streckenoption reicher. Auch im Rahmen der städtebaulichen und freiraumplanerischen Konzeption des Neuen Stadteingangs Elbbrücken erhält das Bauwerk seinen Platz: Nach den Vorgaben aus dem Wettbewerb muss sich den Entwurf qualitätvoll in die Umgebung mit ihren zahlreichen historischen Brücken einfügen und zudem umfassenden Nachhaltigkeitsstandards genügen. So fördert die Brücke nicht nur Verbindungs- und Aufenthaltsqualitäten für die bisher eher voneinander isolierten Nachbarschaften HafenCity und Rothenburgsort, sie trägt darüber hinaus auch zur Integration der weiterhin angrenzenden Stadtteile in Hamburg-Mitte bei.
©️ BBEG
Weitere Brücken geplant
Allein im Billebogen sind perspektivisch drei weitere Brücken sowie ein Tunnel, alle für Radfahrer und Fußgänger, geplant. Zwei von ihnen überqueren Wasserflächen: Im Norden nahe dem Heidenkampsweg über die Bille sowie im Süden über den Billhafen zum Elbtower. Um die Billhorner Brückenstraße zu überwinden, ist eine Straßenbrücke angedacht. Nicht zuletzt soll ein Tunnel durch den Bahndamm im Süden des Neuen Huckepackbahnhofs eine Verbindung ins Zentrum von Rothenburgsort schaffen. Von der neuen Billebrücke kommen soll hier auch der Alster-Bille-Elbe Grünzug verlaufen. Die Brücke zwischen Entenwerder und Elbbrücken bildet damit gleichsam den Auftakt zu einem umfassenden Ausbau der Verbindungen, der von der Veddel und dem neuen Stadtteil Grasbrook auf der Südseite der Elbe bis zur Bille im Norden reicht.
Auf einen Blick
Fußgänger- und Radfahrerbrücke Entenwerder zwischen HafenCity und Rothenburgsort: Nicht-offener interdisziplinärer Realisierungswettbewerb für Ingenieure und Architekten
Ausloberinnen
HafenCity Hamburg GmbH und Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG (BBEG) im Einvernehmen mit der Freien und Hansestadt Hamburg, der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, dem Bezirk Hamburg-Mitte und dem Landesbetrieb für Brücken und Gewässer
Sieger und Teilnehmer
Erster Preis: sbp gmbh – schlaich bergermann partner mit gmp International GmbH und Ingenieurbüro Fritz Spieth Beratende Ingenieure GmbH
Zweiter Preis: Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Düsseldorf mit DKFS, London, UK und IWP Ingenieure Partnerschaft mbB, Elmshorn
Dritter Preis: Arup Deutschland GmbH mit Cobe A/S, Copenhagen
Anerkennung: WTM Engineers GmbH, Hamburg mit Dietmar Feichtinger Architectes Sarl, Montreuil, F und HEINZE-STOCKFISCH-GRABIS + PARTNER GmbH, Hamburg
Weitere Teilnehmer
SCHÜTZ INGENIEURE mit netzwerkarchitekten GmbH
Happold Ingenieurbüro GmbH mit Wilkinson Eyre Architects Ltd und Buro Happold Limited
Mayr Ludescher Partner mit J2M Jeckel Mayr Metz Architekten PartGmbB
Ney & Partners BXL nv mit REESE Ingenieure GmbH & Co.KG
Ramboll Deutschland GmbH mit Dissing+Weitling A/S und Rambøll Danmar
T/E/S/S Atelier d‘Ingénierie mit DPA SA
WTM Engineers GmbH mit Dietmar Feichtinger Architects und HEINZE-STOCKFISCH-GRABIS + PARTNER GmbH
Preisgericht
Stimmberechtigte Fach – und Sachpreisrichter
Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
Bodo Hafke, Baudezernent, Bezirksamt Hamburg-Mitt
Wulf Schöning, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer
Dr.-Ing. Thomas Ummenhofer, Beratender Ingenieur, Karlsruh
Ulrich Meyer, Beratender Ingenieur
Henry Ripke, Freier Architekt, Berlin
Anna Lundqvist, Freie Landschaftsarchitektin, Berlin/Cottbus
Staatsrat Andreas Rieckhoff, Behörde für Wirtschaft und Innovation
Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung, BBEG und HCH
Klaus Hoppe, Behörde für Umwelt und Energie
zwei Vertreter der Hamburgischen Bürgerschaft (N.N)
ein Vertreter des Bezirks Hamburg Mitte (N.N)
Gäste
jeweils zwei Gäste des Stadtteilrats Rothenburgsort und des Netzwerks HafenCity
Preisgerichtssitzung
09.09.2020
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*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.