Billebecken in Hamburg, Luftaufnahme
Hot Spot für Urbane Produktion

Das Gebiet Billebecken

Urbane Produktion und Zugang zum Wasser

Schon vor hundert Jahren diente der Stadtraum südlich des Billebeckens als Standort für Gewerbe und Industrie. Unter anderem befand sich hier die Bille-Brauerei. Die Betriebe nutzten den Zugang zum Wasser, um Rohstoffe und Waren zu transportieren sowie für die eigentliche Produktion. Im Osten schließt sich das Gebiet Billbrook an, das sich zum zweitgrößten Industriestandort nach dem Hamburger Hafen entwickelte. Rund um das Billebecken siedelten sich allerdings teilweise Betriebe mit sehr niedriger Wertschöpfung an. Eine Neuordnung der Flächen und Neuansiedlungen verspricht vor diesem Hintergrund frische Impulse. Im Frühjahr 2021 startete die Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG (BBEG) daher gemeinsam mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) und dem Bezirk Hamburg-Mitte hierzu ein städtebauliches Workshopverfahren.

Obwohl ein Schwerpunkt auf der Ansiedlung von urbaner Produktion liegt, geht es in dem Verfahren auch darum, einige der Entwicklungen der Vergangenheit zu heilen. Im Zentrum steht hier die Qualifizierung des Stadtraums und besonders der öffentlichen Freiräume. Weil nahezu alle hier ansässigen Betriebe den Wasserzugang nicht länger für Umschlag und Logistik nutzen, lässt sich insbesondere der Zugang zum Wasser verbessern. Bisher sind öffentliche Zugänge und Freizeitnutzungen nur hier und da zwischen den Betriebsgeländen möglich. Im Zuge der Entwicklung sollen daher am Billebecken ca. 12 Meter breite öffentliche und wertvolle Uferzonen entstehen. Bestehende Wassersportnutzungen erhalten eine langfristige Perspektive. Dazu muss die BBEG einen Teil der Flächen schrittweise erwerben.

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Mit dem Boot über Bille und Elbe

 

Erinnerungskultur: Schule am Bullenhuser Damm

Foto: Bina Engel

Das prägende Gebäude dieser Nachbarschaft ist die denkmalgeschützte ehemalige Schule am Bullenhuser Damm, die von dem bedeutenden Stadtplaner und Architekten Albert Erbe 1908 bis 1910 erbaut wurde. Die Schule ist jedoch zugleich ein Gedenkort für den Holocaust: Im Nationalsozialismus wurde sie als Nebenlager des Konzentrationslagers Neuengamme genutzt. In der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 ermordete die SS hier 20 jüdische Kinder, an denen zuvor medizinische Experimente verübt worden waren, und 28 erwachsene Gefangene. Das Verbrechen wurde erst in den 1980er Jahren umfassend aufgearbeitet und der Ort in die Wahrnehmung gehoben. Heute beherbergt das denkmalgeschützte Schulgebäude eine Gedenkstätte der „Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm“ und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Auch eine Kita ist hier untergebracht. Ein großer Teil des Gebäudes steht jedoch leer.

2019 startete die BBEG mit zahlreichen Akteur:innen aus Behörden, Denkmalpflege, Kultur und Nachbarschaft einen dialogorientierten Ideenfindungsprozess zur Schule am Bullenhuser Damm. Ziel ist ein umfassendes Konzept zur Instandsetzung und späteren Nutzung des Gebäudes und seines direkten Umfelds unter Einbeziehung der bestehenden Nutzungen insbesondere durch die Gedenkstätte. Grundlage ist eine umfassende technische und denkmalpflegerische Bestandsaufnahme in 2021.

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Innehalten und Gedenken in der Schule Bullenhuser Damm